Mit dem Abschluss der ursprnglichen Akkumulation des Kapitals verlor die Theorie des Merkantilismus ihre bisherige Popularitt.
Die neue Zeit forderte neue Ideen. Das Handels- und vor allem das wachsende Industriekapital drsteten nach Befreiung von der staatlichen Bevormundung. In den Werken der konomen wird immer fter scharfe Kritik an den Positionen des Merkantilismus gebt.
Eine allseitige Begrndung der neuen Ansichten des Wirtschaftsliberalismus gaben die Begrnder der klassischen Schule der politischen konomie, Adam Smith und David Ricardo.
Historische Erluterung: Adam Smith (1723 - 1790) war ein schottischer konom und Philosoph. Seine wesentlichsten Arbeiten sind Die Theorie der ethischen Gefhle(The Theory Of Moral Sentiments, 1759) und Eine Untersuchung der Natur und der Ursachen fr den Reichtum der Vlker(An Inquiry into the Nature and Causes of the Wealth of Nations, 1776). Letztere gilt als bedeutendster Aufsatz zur politischen konomie des 18. Jahrhunderts.
David Ricardo (1772 - 1823) war ein herausragender englischer Wirtschaftswissenschaftler, Sohn eines Brsenmaklers. Seine Hauptarbeit ist Der Anfang der politischen konomie und der Steuererhebung (Principles of Political Economy and Taxation, 1817).
Grundlage der Lehre von Smith war eine Vorstellung von den konomischen Gesetzen, die hnlich den Naturgesetzen wirken und die Entwicklung der Gesellschaft bestimmen. Verbunden fhlte er sich der Idee der natrlichen Harmonie (des Gleichgewichts), die sich in der Wirtschaft von selbst beim Fehlen einer ueren (staatlichen) Einmischung einstellt und das optimale Regime eines funktionierenden marktwirtschaftlichen Systems ist.
Smith bezeichnete ein solches natrliches Funktionieren der Wirtschaft als Prinzip der unsichtbaren Hand, whrend er die Rolle des Staates auf die Funktion eines Nachtwchters beschrnkte - worunter er die Aufrechterhaltung der Ordnung und Sicherheit sowie den Schutz des Privateigentums und des Wettbewerbs verstand.
Die Freiheit des Unternehmertums, und Handelsfreiheit - diese Prinzipien ersetzten sowohl in der Theorie, wie auch in der Politik die Ideen des staatlichen Protektionismus.
Ricardo war ebenfalls Verfechter einer umfassenden Begrenzung der staatlichen Einmischung in die Wirtschaft. Wie Adam Smith ging er davon aus, dass auch in der Wirtschaft objektive und natrliche, aber erkennbare Gesetze wirken. Ihr Wirkmechanismus hlt bei der Abwesenheit uerer (staatlicher) Einmischung das konomische System im Gleichgewicht.
Zugleich widmete Ricardo sein besonderes Augenmerk der Notwendigkeit, eine staatliche Wirtschaftspolitik zu entwickeln, die zum Wachstum der Produktivkrfte der Gesellschaft beitrgt. Darin sah er eine wichtige Rolle der Wirtschaftswissenschaft (der Politischen konomie), die in der Lage ist, die konomischen Gesetze zu erforschen und fr den Staat die notwendige Wirtschaftspolitik auszuarbeiten.
Adam Smith und David Ricardo gelten als Begrnder der Freihandels-Politik. Sie bezeichneten diese Politik als ideal und stets vorteilhaft fr alle Lnder und Vlker. Aber ihre volle Verwirklichung fand sie in Grobritannien erst Mitte des 19. Jahrhunderts.
In seinen Arbeiten wies Ricardo nach, dass die in Grobritannien noch seit den Zeiten des Merkantilismus in Grobritannien geltenden hohen Zlle auf importierte Lebensmittel (die sogenannten corn laws) und Rohstoffe zu einer Verteuerung dieser Waren fhrten.
Er entwickelte und begrndete das Prinzip des Kostenvergleichs, gab eine berzeugende theoretische Begrndung des Benefits, den die einzelnen Lnder von der internationalen Spezialisierung der Produktion bekommen. Die theoretischen Ansichten Ricardos und seiner zahlreichen Anhnger waren ber Jahrzehnte in Grobritannien Gegenstand heftiger Diskussionen.
Erst Mitte des 19. Jahrhunderts, nach dem Tod des groen englischen konomen, wurden sie zum Prinzip der Wirtschaftspolitik des Staates, indem alle protektionistischen Beschrnkungen auf die Einfuhr von Getreide, Rohstoffen und Industriewaren aufgehoben wurden. Die Freihandelspolitik brachte England riesigen Erfolg, frderte die Entwicklung des Knigreichs zu einer Welt-Industriemacht.
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